Du wunderst Dich vielleicht, warum jetzt schon ein Artikel über Weihnachten. Ich finde, um Weihnachten wieder zu dem zurückzubringen, worum es eigentlich gehen soll, kann etwas Reflektion und Planung durchaus hilfreich sein.
Weihnachten ist die Zeit der Besinnlichkeit, des Miteinanders und der Harmonie. Theoretisch zumindest. Wenn man aber die Menschen in dieser Zeit beobachtet, dann nimmt man oft Gehetzt-sein, einen vollen Terminkalender, Einkaufsstress und eine lange to-do-Liste wahr. Bei all dem Druck leidet dann oft auch die Harmonie.
Vielleicht willst Du das in diesem Jahr mal anders angehen? Dann lade ich Dich ein, Dir als erstes Zeit zu nehmen, um mal darüber nachzudenken, was Dir Weihnachten eigentlich bedeutet und was Dir in dieser Zeit wichtig ist. Gönn Dir eine Tasse Tee und setz Dich in Ruhe hin. Wie möchtest Du das Weihnachtsfest in diesem Jahr begehen? Welche Menschen möchtest Du treffen? Wen beschenken? Was wünschst Du Dir? Was hat Dich im letzten Jahr geärgert oder genervt, so dass Du das in diesem Jahr anders machen willst? Wie konkret soll es anders sein?
Und dann entwickle daraus Deinen persönlichen „Weihnachtsplan“.
Erlebnisse
Was möchtest Du in diesem Jahr in der Adventszeit erleben? Manche haben drei Weihnachtsfeiern in jeder Woche und können den 5. Weihnachtsmarktbesuch dann auch nicht mehr genießen.
Überlege Dir hier im Vorfeld, was Du machen möchtest. Welche Weihnachtsmärkte (in Deiner Nähe) wolltest Du schon immer mal sehen? Mit wem könntest Du das gemeinsam tun? Und wenn das corona-bedingt dieses Jahr schwierig wird mit den Weihnachtsmärkten, dann trefft Euch doch zu einem Spaziergang und endet mit einem Adventskaffee oder Glühwein bei Dir zu Hause? Vielleicht verlängert Ihr noch um einen Spiel- oder Filmabend.
Welche Plätzchenrezepte willst Du ausprobieren? Vielleicht backst Du auch mal zusammen mit Freunden oder ihr trefft Euch zum „Plätzchentausch“. Dann hast Du nicht nur Deine Freunde getroffen, sondern auch noch viele verschiedene Sorten in Deiner Plätzchendose ohne selbst 10 Sorten zu backen.
Gibt es „Kultur“ auf Deiner Wunschliste? Ins Ballett zum Nussknacker, zum „Singenden Weihnachtsbaum“ nach Frankfurt oder in eine bestimmte Messe? Kommt dieses Jahr ein Weihnachtsfilm ins Kino? Oder gibt es einen Weihnachtsfilm, den Du schon immer mal sehen wolltest? Welche Weihnachtsfeier willst Du dieses Jahr besuchen?
Geschenke
Ich persönlich liebe Geschenke! Ich könnte gar nicht sagen, ob ich lieber welche bekomme oder mache. Aber Weihnachten ohne Geschenke kann ich mir persönlich nicht vorstellen.
Kläre das für Dich bzw. in Deiner Familie. Wenn Ihr sagt, dass Ihr Euch dieses Jahr nichts schenkt, dann sollten sich auch alle dran halten.
Vielleicht werft Ihr auch alle Namen in einen Topf und jeder zieht einen. Dann wird nur für diese Person ein Geschenk organisiert. Wenn ihr dazu noch ein Preislimit festlegt, entspannt sich das Ganze noch etwas mehr.
Manche Familien regeln es auch so, dass nur noch Kindern etwas geschenkt wird.
Ich persönlich habe in meinem Planer eine Geschenkeliste, in die ich während des Jahres eintrage, wenn mir ein Geschenk für jemanden einfällt oder jemand einen Wunsch äußert. Manchmal schlage ich auch direkt zu, wenn ich etwas sehe und denke, darüber würde sich XYZ freuen. Das erleichtert mir die Geschenkesuche sehr und sorgt dafür, dass ich nicht „irgendwas“ kaufe, weil ich noch ein Geschenk brauche.
Vielleicht machst Du auch kein klassisches Weihnachtsgeschenk für den 24.12., sondern schenkst schon zu Beginn der Adventszeit einen persönlichen Adventskalender. Sowas kann man auch kaufen, aber es lässt sich auch individuell gestalten. Wir verschenken z.B. Kleinigkeiten für die Adventssonntage, so dass die Beschenkten jeden Sonntag eine kleine Freude haben.
Und vielleicht entziehst Du Dich auch einfach nur dem Konsumwahn und verschenkst dieses Jahr einfach mal Selbstgemachtes? Selbstgebackenes, eine selbstzusammengestellte Backmischung in einer Flasche, von Kindern Gebasteltes, der selbstgestaltete Kalender für´s nächste Jahr, selbstgegossene Kerzen, da hast Du vielleicht noch andere Ideen. Oder Du läufst nur einen großen Buchladen an und kaufst für jeden ein Buch, dass Du für diese Person passend findest?
Vielleicht gibt es auch ein Geschäft, dass Du gern unterstützen möchtest und Du verschenkst Gutscheine für diesen Laden? Natürlich nur, wenn die Beschenkten dort auch etwas Passendes finden können.
Du könntest auch einen Gutschein für eine Aktivität mit Dir verschenken. Das trägt dem Sozialen Gedanken von Weihnachten noch mehr Rechnung.
Ein Geschenk lebt auch von einer schönen Verpackung. Checke erstmal Deine Bestände, bevor Du neue Verpackungen kaufst. Vielleicht kann die Verpackung aber auch Teil des Geschenks sein? In Stoff verpackte Geschenke nennt man in Japan Furoshiki –eine Idee, die ich im Sinne der Müllvermeidung sehr interessant finde.
Das Weihnachtsfest
Gibt es bei Dir ein klassisches Weihnachtsessen? Das macht es manchmal leichter mit der Essensplanung. Ansonsten überleg Dir auch hier, was es geben soll. Frag vielleicht Deine Familie nach Wünschen. Und dann plane realistisch – jeder soll satt werden, aber möglichst wenig übrig bleiben. Oder plane für den nächsten Tag die Reste ein.
Wenn alle zu Dir kommen, dann bitte doch jeden, etwas mitzubringen. Als Gastgeber kümmerst Du Dich um Deko und Getränke und die Gäste übernehmen den Rest. Eine Cousine hat so mal eine Party ausgerichtet und jedem davor genau gesagt, was er/ sie mitbringen soll. Dadurch hält sich für alle der Aufwand zeitlich wie finanziell in Grenzen und alle haben zusammen eine schöne Party. Und darum geht es doch – gemeinsam Zeit genießen!
Umgekehrt kannst Du das natürlich Deinen Gastgebern auch anbieten und fragen, was Du mitbringen kannst. Bleib dann hartnäckig… Manche fühlen sich nicht gut, wenn sie Gästen eine Aufgabe geben und stehen dann selber unter Vorbereitungsstress. Als Gastgeber hat man genug Arbeit auch ohne die Zubereitung von Vorspeise oder Dessert. Und so ist dann Dein Geschenk an die Gastgeber – weniger Vorbereitungsstress und mehr Entspannung.
So, mit all diesen Überlegungen hoffe ich, dass schon ein wenig Weihnachtsvorfreude bei Dir aufgekommen ist. Ich wünsche dir jedenfalls eine entspannte und besinnliche Adventszeit mit viel Gemeinsamzeit mit den Menschen, die Dir lieb und wichtig sind.
Und wenn Dir diese Planungszeit gut getan hat, dann kannst Du Dich schon auf den nächsten Artikel freuen. Dann soll es nämlich darum gehen, das kommende Jahr zu planen. Also, leg schon mal Papier und Stifte bereit und reserviere Dir nicht nur Lesezeit sondern auch ca. 2 Stunden Planungszeit.